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Zwei Fliegen mit einer Klappe: Behaglichkeit und dabei Energiesparen

Aktualisiert: 23. Juli 2023

Die Corona-Pandemie ist Geschichte – zumindest was die aktuellen Schutzmaßnahmen angeht. So könnte man in einem Satz wohl die aktuelle Situation der Lüftungstechnik für Kitas und Schulen schildern. Zudem steigen die Außentemperaturen und die Fenster können, aus energetischer Sicht, wieder nach Belieben geöffnet werden. Sind daher eigentlich noch (dezentrale) Lüftungsgeräte von Nöten? Was können Lüftungsanlagen eigentlich? Wir als Hersteller von dezentralen Lüftungsanlagen sind nach wie vor felsenfest der Meinung, dass frische saubere Luft, unabhängig von etwaigen Gefahrenlagen, in jeden Kindergarten, jede Schule aber auch in jedes Büro gehören muss und einen sofortigen Mehrwert mit sich bringt.



Auch Kindergärten und Schulen sind Arbeitsstätten im Sinne der Arbeitsstättenverordnung!

Bereits seit 2012 gibt es die „Technischen Regeln für Arbeitsstätten ASR A3.6 Lüftung“, welche die Anforderungen an die Lüftung in Arbeitsstätten konkretisieren. Dabei werden neben den Stofflasten auch die Feuchte- und Wärmelast klar geregelt und Maßnahmen vorgeschlagen. Unter Stofflasten fällt u.a. die Emission von CO2 und Geruchsstoffen, die von Personen im Raum abgegeben werden. Daneben gehören auch flüchtige organische Stoffe oder das Auftreten von Schimmel dazu.


Der Grenzbereich der CO2-Last liegt bei 1.000 ppm im Raum. Ab da sind laut ASR A3.6 weitere Maßnahmen von Nöten. Diese beinhalten einen Lüftungsplan aufzustellen, das Lüftungsverhalten generell zu überprüfen und zu verbessern sowie Lüftungsmaßnahmen zu ergreifen, also den Außenvolumenstrom oder den Luftwechsel zu erhöhen. Ab 2.000 ppm wird der Raum als hygienisch bedenklich eingestuft und es sind weitergehende Maßnahmen wie z.B. eine verstärkte Lüftung sowie die Reduzierung der Personenanzahl im Raum erforderlich. Unter 1.000 ppm zu bleiben ist theoretisch auch durch wiederkehrende Fensterlüftung zu realisieren. Im Sommer zwar ein gangbarer Weg, der im Winter aus energetischer und pragmatischer Sicht hingegen äußerst nachteilig ist und hohe Heizkosten zur Folge hat.

Schwieriger ist es schon die Feuchtelast im Raum per Fensterlüftung zu kontrollieren. Es gilt bei +20°C eine maximale relative Luftfeuchtigkeit von 80%, bei +22°C von 70% und bei +26°C gelten 55%. Feuchtelasten entstehen zumeist durch die Wasserdampfabgabe aus Prozessen oder eben durch anwesende Personen. Zu Hohe Luftfeuchten können zur Befeuchtung von Raumteilen und damit zur Schimmelbildung führen. Zu trockene Luft unter 20 bis 30% relative Luftfeuchte hingegen lässt die Atemwege austrocknen. In diesem Zusammenhang gibt es Annahmen, dass trockene Schleimhäute auch häufig in ihrer Funktion als Schutz vor Erkrankungen ausfallen. Die empfohlene Luftfeuchte von 40 bis 60% relative Luftfeuchtigkeit kann zumindest im Winter in den Räumen nur mithilfe einer mechanischen Lösung sichergestellt werden.


Die Wärmelast in Räumen findet ihre Hauptursache in der Verwendung von Maschinen und Geräten (PC, Drucker, Beamer etc.) sowie der Sonneneinstrahlung, künstlicher Beleuchtung und den anwesenden Personen. Laut ASR A3.5 sollen bereits bei einer Raumtemperatur von +26°C, unter der Voraussetzung, dass bereits geeignete Sonnenschutzmaßnahmen verwendet werden, zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, da hier bereits Gesundheitsgefährdungen für gesundheitlich Vorbelastete sowie besonders Schutzbedürftige Beschäftigte (z. B. Jugendliche) zu befürchten sind. So werden laut ASR A3.5 u.a. die Lüftung in den frühen Morgenstunden sowie die effektive Steuerung der Lüftungseinrichtung empfohlen. Ab +30°C Lufttemperatur im Raum müssen dann wirksame Maßnahmen gemäß Gefährdungsbeurteilung ergriffen werden. Dabei gehen technische und organisatorische gegenüber personenbezogenen Maßnahmen vor.



Behaglichkeit, mehr als nur ein Gefühl.

Neben den Empfehlungen und Gebote der ASR ist die Behaglichkeit ein wichtiges Argument für den Betrieb von Lüftungsanlagen. Unter der thermischen Behaglichkeit versteht man das menschliche Wohlbefinden in Abhängigkeit von der Temperatur und ist in der Norm EN ISO 7720 zu finden. Die Norm beschreibt Behaglichkeit als „Gefühl, das Zufriedenheit mit dem Umgebungsklima ausdrückt.“ Generell hängt die thermische Behaglichkeit von einigen Einflussfaktoren wie der Raumlufttemperatur, der Temperatur der Raumumschließungsflächen, der relativen Luftfeuchten, der Luftbewegung im Raum sowie der Raumluftqualität ab. Des Weiteren gibt es nichtthermische Faktoren, die unmittelbar Einfluss auf die Behaglichkeit haben. Hier besonders hervorzuheben ist der Faktor Luftschall/Lärm.


Etliche wissenschaftliche Studien dazu haben ergeben, dass neben der Behaglichkeit des Weiteren eine deutliche Leistungssteigerung zu erwarten ist. Auch die Ausfalltage auf Grund Viren-Erkrankungen wurden verringert, was sich natürlich sofort positiv für den Arbeitgeber auswirkt. Auch die zumeist dünne Personaldecke gerade bei Kindergärten und Schulen wird deutlich entlastet.


Wie können nun Lüftungsgeräte dazu beitragen sowohl die ASR einzuhalten als auch die Behaglichkeit zu gewährleisten. Mit dieser zentralen Fragestellung im Hintergrund haben wir es uns zum Auftrag gemacht entsprechende Geräte zu entwickeln und in Schulen und Kindergärten einzubauen. Unsere air cubes kommen serienmäßig mit Rotationswärmetauscher, um sowohl die Temperatur als auch die Feuchte im Raum zu halten bzw. aufzunehmen und Schimmelbildung zu vermeiden, ganz ohne zusätzliche Kondensatleitungen. Die Fenster können dabei durchgängig geschlossen bleiben, was sowohl die Außengeräusche/Straßenlärm verringert als auch Energiekosten einspart. Durch Filter werden zudem Pollen, Keime und sogar Hausstaub reduziert, was sich sehr positiv auf Allergiker auswirkt. Die notwendige Luftbewegung wird über Weitwurfdüsen und somit den Coanda-Effekt gesichert. Durch integrierte CO2-Sensoren erkennt der air cube rechtzeitig den CO2-Gehalt in der Luft und regelt entsprechend die Lüftungsleistung um die Raumlauft unterhalb der 1.000 ppm – Grenze zu halten.



Unsere dezentrale Lüftungsanlagen sind zudem mit einer IOT-Cloud verbunden und bieten dadurch viele Vorteile bei der Bedienung aber auch beim Monitoring. So kann der Kunde zentral alle Anlagen steuern und überwachen. Der Lehrer (bzw. derjenige der direkt davon beeinflusst wird) kann ebenfalls je nach Benutzerrechten Einstellungen vornehmen, um die Behaglichkeit im Raum zu gewährleisten. Für die zentrale Verwaltung der Geräte steht eine Übersicht über Wartungsbedarf, Betriebsdaten und Status des Gerätes zur Verfügung. Über die Plattform können Servicedienstleistungen wie auch Ersatzteile bestellt werden. Alles an einem Ort egal mit welchem Device (Handy, Tablett oder Notebook).




Um auf die zu Beginn gestellte Frage, ob Lüftungsgeräte noch von Nöten sind einzugehen, fällt die Antwort einfach aus – JA! Luft ist ein Lebensmittel, und zwar das auf die menschliche Lebensdauer am meisten konsumierte und bei Entzug das zeitkritischste. Gerade in Bildungseinrichtungen, in denen konzentriert gelernt werden soll ein MUSS.

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